In einer sich schnell wandelnden Wirtschaft bedeutet agiles Lernen die Basis für die betriebliche Weiterbildung und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden. Doch was ist es, welche Vorteile birgt es und wie kannst du das Konzept erfolgreich in deinem Unternehmen implementieren? Das erfährst du in diesem Artikel.
Lernen ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens – schon in frühester Kindheit beginnen wir damit, aber auch im Berufsleben ist der Lernprozess unser andauernder Begleiter. Nicht nur wir entwickeln uns stetig weiter, sondern auch die Art und Weise, wie wir und die Gesellschaft lernen.
Agiles Lernen ist ein innovativer Lernprozess, der sich durch einen iterativen Ansatz, Fokus auf Zusammenarbeit und Flexibilität auszeichnet. Dies unterstützt den Prozess des kontinuierlichen Lernens und Wissenserwerbs, der selbst gesteuert ist und eine Anpassung an sich ständig ändernde Rahmenbedingungen ermöglicht.
Agiles Lernen steht für einen ganzheitlichen und nachhaltigen Lernerfolg. Es ist ein entscheidender Bestandteil der Lernkultur und es ermöglicht Unternehmen, sich schnell an neue Herausforderungen anzupassen.
Agiles Lernen basiert auf dem Konzept der kontinuierlichen Verbesserung und ist eine interaktive Methode, die Zusammenarbeit und Kommunikation fördert. Die dahinterliegende Grundidee: Die Anforderungen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden und des Arbeitsumfeldes wandeln sich stetig. Dies erfordert auch, dass das Lernen an sich agil wird, um auf entsprechende Neuerungen schnell reagieren zu können.
Die Grundlage der Lernmethoden stellt Scrum dar. Scrum ist ein iterativer und inkrementeller Ansatz, der es den Teams ermöglicht, sich ständig weiterzuentwickeln und so die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Wie das agile Arbeiten ermöglicht das agile Lernen es den Teams, sich schnell an neue Situationen anzupassen und gleichzeitig flexibel zu bleiben.
Folgende Aspekte sind prägend:
Es erfordert aber auch ein großes Maß an Selbstorganisation und ein entsprechendes Mindset – die Lernenden nehmen also eine aktive Rolle ein.
Das Konzept bringt Unternehmen und Mitarbeitenden gleichermaßen viele Vorteile. Zu den wichtigsten gehören:
Abgesehen vom agilen Lernen gibt es noch weitere Formen des Lernens, die sich entwickelt haben, um den Herausforderungen des modernen Lebens gerecht zu werden. Oftmals ist vom New Learning und vom Lernen 4.0 die Rede.
New Learning ist ein Konzept, das sich auf selbstbestimmtes Lernen konzentriert und die Kompetenzentfaltung jedes Einzelnen zum Ziel macht. Im Vordergrund steht dabei die Idee, dass Lernen ein aktiver Prozess ist, den jede:r selbst gestalten und steuern kann. Wichtige Elemente sind aber auch soziale Teilhabe und die Vermittlung von Sinnhaftigkeit.
Lernen 4.0 basiert auf dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens mit der Unterstützung digitaler Technologien. Digitale Medien, künstliche Intelligenz, Augmented Reality sind nur einige der Möglichkeiten, die eine neue Lernerfahrung ermöglichen und den Lernenden helfen, Wissen schneller und effizienter aufzubauen.
Die Methoden schließen einander nicht aus, setzen ihren Fokus aber auf unterschiedliche Aspekte. Während New Learning die Selbstbestimmung betont, geht es beim Learning 4.0 um die Medienwahl und beim agilen Lernen um einen strukturierten Ablauf mit flexiblen und anpassbaren Inhalten. Damit dies gelingt, solltest du entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.
Die Rahmenbedingungen für agiles Lernen sind relativ einfach: Mitarbeitende brauchen ein offenes Mindset und die Bereitschaft, das eigene Wissen und Können ständig weiterzuentwickeln.
Doch wie sieht das Grundgerüst dafür aus und was treibt das agile Lernen an? Die Motivation! Mithilfe der Selbstbestimmungstheorie kannst du dir einen guten Einblick über das Konzept der Motivation verschaffen.
Die Selbstbestimmungstheorie von Deci & Ryan besteht aus drei Komponenten: Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit. Wenn ein Unternehmen diese drei Bedürfnisse befriedigt, fühlen sich Mitarbeitende motiviert und zufrieden.
Autonomie steht für selbstbestimmtes Handeln und Denken. Um dies beim agilen Lernen zu ermöglichen, müssen Mitarbeitende in der Lage sein, ihren eigenen Weg zum Ziel zu finden. Anhand von Richtlinien und Feedback können sie lernen, wie man Entscheidungen trifft und Risiken vermeidet.
Mit Kompetenz ist die Fähigkeit des Individuums gemeint, Probleme effektiv anzugehen und effiziente Lösungsansätze zu finden. Auch hier spielt der Umgang mit Feedback eine entscheidende Rolle. Zudem müssen Lernende die Fähigkeit entwickeln, Herausforderungen anzunehmen – auch solche außerhalb ihrer Komfortzone.
Letztlich bedeutet soziale Eingebundenheit ein starkes Gefühl der persönlichen Verantwortung und der Zusammenarbeit mit anderen. Dabei geht es nicht nur um das Erreichen des Ziels. Vielmehr musst du sicherstellen, alle Beteiligten fair zu behandeln, die Prozesse transparent darzustellen, damit alle den Sinn und das Warum kennen. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden – eine Grundvoraussetzung für erfolgreiches agiles Lernen.
Hier sind einige Tipps, damit dir die Implementierung von agilen Lernprozessen gelingt:
Agiles Lernen ist ein flexibles und anpassungsfähiges Lernkonzept, das sich an den sich ständig ändernden Bedürfnissen der modernen Arbeitswelt orientiert. Im Gegensatz zu traditionellen Lernmethoden ist es nicht linear, sondern zyklisch und baut auf kontinuierlichen Feedbackschleifen auf.
Daher ist dieses flexible Konzept die Grundlage für die betriebliche Weiterbildung und die Personalentwicklung und ermöglicht es, schnell auf Neuerungen zu reagieren. Mit unseren Tipps kann auch dein Unternehmen davon profitieren!